Innenangriff
Die Brandbekämpfung in Innenräumen – der Innenangriff – ist eine der wohl gefährlichsten Tätigkeiten der Feuerwehr. Folglich verfügt die Feuerwehr Poppenlauer über zahlreiche Spezialgeräte, um diese erfolgreich durchzuführen.
Jeder Feuerwehrangehörige, der in verrauchte, oder nicht zum Atmen geeigneten Bereichen arbeitet, rüstet sich mit einem Atemschutzgerät und einer Atemschutzmaske aus. Mit dem Atemschutzgerät wird komprimierte Atemluft in einer Atemluftflasche transportiert und an den Atemschutzgeräteträger abgegeben, womit eine umweltunabhängige Atemluftversorgung erreicht wird, die für einen Einsatz von etwa 30 Minuten ausreicht. Die Atemschutzmaske stellt die Verbindung zwischen dem Atemschutzgerät und der Einsatzkraft her.
Für den Atemschutzeinsatz wurden spezielle Leinenbeutel angeschafft, die neben einer Feuerwehrleine auch eine Bandschlinge mit Karabiner, Holzkeile zum Verkeilen von Türen oder Fenstern, Markierungsstifte zum Markieren von bereits durchsuchten Räumen und eine Einsatzschere Köln beinhalten. Diese zusätzlichen Materialen sollen den Einsatz im Innenangriff vereinfachen und sicherer gestalten.
Für den Innenangriff nutzt die Feuerwehr Poppenlauer die in den USA weit und auch in Deutschland immer weiter verbreiteten Schlauchpakete, bestehend aus einem 30 Meter langen C.Schlauch, einem Hohlstrahlrohr. Dieses Paket führt der Atemschutztrupp zunächst mit sich, verlegt mit Rollschläuchen oder Schlauchtragekörben seine Schlauchleitung bis zur Rauchgrenze. Dort wird das Schlauchpaket angeschlossen und der Befehl „Wasser marsch“ gegeben. Durch den Druck des Wassers platzt das Klebeband, mit dem das Paket zusammengehalten wird, auf und der Schlauch entfaltet sich in so genannte „Loops“, also große Kringel, die zum Beispiel vor sich her gerollt oder aufrecht an Wänden abgestellt werden können und aus denen sich die Schlauchleitung ohne Knicken herausziehen lässt. So hat der Atemschutz an der Rauchgrenze immer eine handliche und schnell verlegbare Schlauchreserve von 30 Metern zur Verfügung.
Mit der Wärmebildkamera können verrauchte Bereiche, in denen häufig eine Sichtweite von nur wenigen Zentimetern gegeben ist, schneller und effektiver abgesucht werden als durch Abtasten. Mit ihr können sowohl der Brandort, als auch Verletzte gefunden werden. Die Feuerwehr Poppenlauer besitzt eine Wärmebildkamera. Sie befindet sich auf dem Löschgruppenfahrzeug.
Fluchthauben werden zu rettenden Personen aufgesetzt, wenn diese durch kurze verrauchte Abschnitte geführt werden müssen. In ihnen sind Luftfilter integriert, die giftige Stoffe aus der Atemluft herausfiltern.
Für gute Sicht bei gleichzeitig freien Händen sorgen Knickkopflampen, die in der Brusttasche mitgeführt werden können. Genau wie die herkömmlichen Handscheinwerfer verfügen die Lampen über verschiedene Leuchtmodi – im Gegensatz zu den Handscheinwerfern sind sie aber um einiges kompakter und leichter.
Jeder Atemschutzgeräteträger wird im Einsatz ständig von der Atemschutzüberwachung überwacht. Sie fragt kontinuierlich den verbleibenden Druck der Atemschutzgeräte, den Standort und die Lage der Atemschutztrupps ab und errechnet die verbleibende Einsatzzeit. Auf den Atemschutzüberwachungstafeln werden diese Informationen vermerkt. An ihnen sind auch Eieruhren für drei Atemschutztrupps angebracht, um die Einsatzzeit möglichst leicht im Blick behalten zu können.